Forst- und Holzwirtschaft fordert Anpassung des Klimaschutzgesetzes

10 Juni, 2021 | Presse

Berlin, 10.06.2021. Die Plattform Forst und Holz positioniert sich zur anstehenden Änderung des Klimaschutzgesetzes. Das Klimaschutzgesetz muss aus Sicht der Spitzenverbände der Deutschen Forst- und Holzwirtschaft Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz dauerhaft schaffen und sichern! Die klimawan- delbedingten Herausforderungen im LULUCF-Bereich müssen anerkannt und die Ziele neu justiert werden. Eine Zieldefinition des Klimaschutzgesetztes für den LULUCF-Sektor mit steigender Senkenleistung riskiert großräumige Flächenstilllegungen.

Plattformsprecher und Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates Steffen Rathke betont, „für den Klimaschutz darf die natürliche Senkenwirkung der Wälder nicht isoliert betrachtet werden, sondern diese muss zwingend gekoppelt mit dem Holzproduktespeicher und den sektorübergreifenden Substitutionsleistungen gesehen werden. Dem sollte das Klimaschutzgesetz eindeutig Rechnung tragen.“ Es sind Anreize für die aktive Waldbewirtschaftung und Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz zu setzen und nicht dagegen!

Stellvertretender Plattformsprecher und Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V., Georg Schirmbeck betont: „Die natürliche Senke Wald zu erhalten, um daraus den nachwachsenden Rohstoff Holz zu gewinnen und ihre vielfältigen Ökosystemleistungen dauerhaft zu erbringen, setzt außerdem eine aktive Waldbewirtschaftung und eine aktive Anpassung der Wälder an den Klimawandel voraus.“ Wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen und die gesteckten Ziele erreichen wollen, führt kein Weg an der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holznutzung vorbei. „Es ist absurd, zu Hause kein Holz mehr zu nutzen und es stattdessen mit einem großen CO2-Fußabdruck aus Ländern mit niedrigeren Standards in der Waldbewirtschaftung zu importieren.“ gibt Schirmbeck zu bedenken. Nutzungseinschränkungen oder -verbote hätten zur Folge, dass verstärkt auf fossile Rohstoffe und energieintensive Materialien zurückgegriffen oder benötigtes Holz aus anderen Ländern importiert wird. Dies würde zwangsläufig zu steigenden CO2-Emissionen in der Bundesrepublik oder zu unverantwortbaren Verlagerungseffekten führen. So erreichen wir weder die Klimaschutzziele in Deutschland noch in Europa!

Steffen Rathke warnt weiterhin eindringlich davor, „dem Wald und der Landbevölkerung durch überzogene Zielvorgaben die alleinige CO2-Senken-Aufgabe aufzubürden. Das formulierte Senkenziel verkenne absolut die Realität und sei mit heißer Nadel gestrickt.“ Die Waldökosysteme seien durch den Klimawandel und durch die zunehmenden Waldschäden bedroht. Nur durch die aktive Waldbewirtschaftung und eine forcierte Holzverwendung seien das Ökosystem und die maximale CO2-Bindung des Sektors zu sichern.

Das ausführliche Positionspapier finden sie hier.

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