Städte nachhaltig zukunftsfest zu machen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die ländlichen Regionen weiter zu stärken sind zentrale Aufgaben für die Gesellschaft. Hierbei kann der Holzbau entscheidende Impulse liefern. Daher übergaben die in der Plattform Forst & Holz vertretenen Verbände beim Parlamentarischen Frühstück am 13. September 2018 konkrete Empfehlungen für eine Wohnraumoffensive Holz an die Politik.
Staatliche Vorbildfunktion
Wichtige Ankünpfungspunkte sieht die Branche im geplanten Gebäudeenergiegesetz (GEG). Neben der Verankerung einer ganzheitlichen klimapolitischen Gebäudebilanzierung bietet sich dort auch die Chance, bei öffentlichen Bauvorhaben durch einen Mindesteinsatz nachwachsender Rohstoffe einen wichtigen Schritt Richtung mehr Klimaschutz zu gehen. Die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung sowie die Weiterentwicklung des Building Information Modelling (BIM) würden zudem weitere Effizienz- und Optimierungspotenziale im Baubereich heben.
Im Rahmen des Parlamentarischen Frühstücks gab der Architekt Prof. Tom Kaden einen Einblick in die technischen und praktischen Möglichkeiten des Holzbaus von seriellem und modularen Bauen über Aufstockung und Nachverdichtung bis hin zur Sanierung. Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner erläuterte den Abgeordneten im Anschluss die großen Klimaschutzpotenziale vom Bauen mit Holz. Denn durch die Speicherung von CO2in Holzprodukten und den Ersatz energieintensiver Baustoffe durch Holz können jährlich rund 33 Mio. Tonnen CO2eingespart werden.
Georg Schirmbeck, Sprecher der Plattform Forst und Holz sowie Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates dazu: „Die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland ist ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Durch die Verwendung des klimafreundlichsten Baustoffes Holz können klimaschädliche, energieintensive Materialen eingespart und CO2langfristig gebunden werden. Die klimabedingten katastrophalen Waldschäden in diesem Jahr führen uns schmerzhaft vor Augen, dass wir unsere Klimaschutzanstrengungen ausbauen und alle Möglichkeiten zu einem wirksamen Klimaschutz nutzen müssen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Bund, Länder und Kommunen ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und das Bauen mit Holz fördern, fordern und auch selber umsetzen.“
„Die Wohnraumoffensive Holz ist eine wichtige Initiative“,so Cajus J. Caesar, Waldbeauftragter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, beim Parlamentarischen Frühstück. „Denn das Bauen mit Holz ist der Schlüssel für bezahlbaren Wohnraum, weniger Flächenversiegelung, mehr Klimaschutz und gesundes Wohnen.“
„Die Deckung des Wohnraumbedarfs in unseren urbanen und regionalen Wachstumsmärkten ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für unser Land“, bilanziert Steffen Rathke, stellvertrender Sprecher der Plattform Forst und Holz sowie Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates. „Holz kann im Rahmen einer ‚Wohnraumoffensive‘ dabei einen wesentlichen Beitragzur Schaffung nachhaltiger Neubauten und zur Sanierung von Bestandsbauten leisten. Gleichzeitig wird damit entscheidend zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land beigetragen. Denn die Verarbeitung des heimischen Holzes aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern schützt das Klima, stärkt regionale Wertschöpfungsketten und sichert Arbeitsplätze.“
Zum vollständigen Dokument der „Wohnraumoffensive Holz“ gelangen Sie hier (PDF).
v. l. n. r.: Georg Schirmbeck (Sprecher der deutschen Plattform Forst & Holz und Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates), die beiden Referenten Prof. Annette Hafner und Prof. Tom Kaden sowie Steffen Rathke (stellv. Sprecher der Plattform Forst & Holz und Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates)
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Über die Plattform Forst & Holz
Die Plattform Forst & Holz ist ein Zusammenschluss der Dachverbände Deutsche Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR) und vertritt die gemeinsamen Interessen des Clusters Forst und Holz als Holzwirtschaftskette vom Wald bis zum Endprodukt. Mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 181 Mrd. Euro, 128.000 Unternehmen und 1,1 Mio. Beschäftigten hat die holzbasierte Wertschöpfung einen hohen Stellenwert für die Wirtschaftskraft und die Beschäftigung in Deutschland und gilt als eine der Schlüsselbranchen insbesondere im ländlichen Raum.
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