Holzwirtschaft fordert CO2-Einsparverordnung

26 January, 2023 | Presse

Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 23. November 2016 formulierte der Dachverband der deutschen Holzwirtschaft seine Positionen zu den Themen Holzenergie und Kaskadennutzung. Mit Blick auf den Klimaschutzplan 2050 fordert der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) von der Politik die Energieeinsparverordnung zu einer CO2-Einsparverordnung weiterzuentwickeln.

Berlin, 29. November 2016 – Nach intensiven Gesprächen verabschiedete die Mitgliederversammlung des DHWR in Berlin Positionspapiere sowohl zur Holzenergie als auch zur Kaskadennutzung. „Die gemeinsame Positionierung ist uns wichtig, da sowohl auf Landes, Bundes- und EU-Ebene das Thema Kaskadennutzung wieder an Fahrt aufnimmt“, zeigt sich Präsident Xaver Haas zufrieden über den Beschluss. Kaskadennutzung könne man jedoch nicht ohne eine Position zur Holzenergie diskutieren, weshalb beides zusammen erörtert und verabschiedet wurde.

Der DHWR vertritt die gesamte Wertschöpfungskette Holz – ihre Branchen sind Teil der Kaskade und im Bezug auf ressourceneffiziente Stoffkreisläufe beispielgebend für andere Sektoren. Die Kaskadennutzung umfasst die Holzverwendung von der Pelletproduktion als einstufige Kaskade bis hin zur Holzwerkstoff- und Papiererzeugung mit mehrstufigen Kaskaden – beispielsweise durch die Wiederverwertung von Altholz bzw. Altpapier. Die Kaskade ist nach Ansicht der Holzwirtschaft als ein wertschöpfendes Prinzip und Teil der Rohstoffeffizienzstrategie und nicht als reglementierende Handlungsprämisse zu verstehen.

Erfolgreiche Begleitung des Klimaschutzplanes

Diskutiert wurden auch die möglichen Effekte des kürzlich von der Bundesregierung verabschiedeten Klimaschutzplanes 2050 auf die Holzwirtschaft. Nach intensiven Bemühungen der Holzwirtschaft wurde unter anderem die Klimaschutzleistung der Holzverwendung und die Förderung des Holzbauweise im Text verankert. Die Verbände der Holzwirtschaft erwarten sich von dem Strategiepapier der Bundesregierung mittel- und langfristig auch wirtschaftliche Impulse im Sinne einer steigenden Nachfrage nach ökologischen Produkten und Bauweisen.

DHWR fordert CO2-Einsparverordnung

Gerade mit Blick auf die im Klimaschutzplan formulierten, ambitionierten Ziele ist die Politik nun geforderte, konkrete Schritte zu unternehmen. Der DHWR wird sich auch künftig in diesem Sinne in der Bundespolitik engagieren und entsprechende Maßnahmen vorschlagen. Im Zuge einer aus Sicht des DHWR notwendigen Novellierung der Energie-Einsparverordnung fordert der Dachverband, den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in den Fokus zu nehmen und auch die sogenannte graue Energie, also den Energieaufwand für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes, zu berücksichtigen.

Noch zielgerichteter im Sinne einer Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 wäre es, alle Maßnahmen hinsichtlich ihres Treibhausgaspotentials zu bewerten und dies in einer CO2-Einsparverordnung zu verankern. In dieser könnten die Grundzüge der Energie-Einsparverordnung und des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes kombiniert werden.

  • DHWR-Positionspapier zur energetischen Holznutzung (PDF)
  • DHWR-Positionspapier zur Kaskadennutzung (PDF)

Pressekontakt
Dr. Denny Ohnesorge
Deutscher Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR)
Dorotheenstraße 54
10117 Berlin

Tel.:       +49 30 72 0204 3885
E-Mail:   presse@dhwr.de
Web:      www.dhwr.de

Über den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR)
Der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) hat 15 Mitgliedsverbände mit über 70.000 Betrieben, die mit ca. 650.000 Beschäftigten einen Umsatz von etwa 120 Milliarden Euro generieren. Die Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt durch die Mitgliedschaft der führenden Verbände der Holzbranche die gesamte Wertschöpfungskette ab. Diese reicht vom Rohholz, das von der Säge-, Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie bearbeitet wird, über die Weiterverarbeitung von Holz und Holzprodukten in der Möbel- und Packmittelindustrie, in der Pelletproduktion sowie in den Handwerksbetrieben und im Holzbau, bis hin zum Vertrieb durch den Handel und die Makler. Der Kreislauf schließt sich durch das Recycling von Altpapier und Holz.

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