Neuer Wohnraum kann und muss ohne Abstriche beim Klimaschutz entstehen, daher fordert die deutsche Holzwirtschaft konkrete politische Maßnahmen für nachhaltiges Bauen. Derzeit entfallen 35 % des Energieverbrauchs in Deutschland auf Gebäude und zugleich werden jährlich 400.000 neue Wohnungen benötigt. Beide Bereiche bieten großes CO2-Einsparpotenzial.
Berlin, 22. Dezember 2015 – Die Reduzierung des Energiebedarfs von Gebäuden ist ein wesentlicher Schlüssel zur Einsparung von CO2-Emissionen. Nach den erfreulichen Beschlüssen der UN-Klimakonferenz in Paris fordert der Deutsche Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR) in Deutschland konkrete Maßnahmen zur Förderung des nachhaltigen Bauens und des Sanierens im Bestand.
Holz: natürlich klimafreundlich
Jeder Bauherr kann durch energieeffizientes Bauen und die Verwendung nachhaltiger Baustoffe zum Erreichen der ehrgeizigen globalen Klimaziele beitragen. Denn die Holzbauweise ist doppelt klimafreundlich: Zum einen binden Bäume das klimaschädliche CO2 in Form von Kohlenstoff im Holz und entziehen es langfristig der Atmosphäre. Zum anderen ersetzt Holz Baustoffe, die in der Produktion weitaus energieintensiver sind (Substitutionseffekt). Laut Thünen-Institut werden allein durch die Substitution jährlich bis zu 57 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland eingespart: sechs Prozent der CO2-Emissionen der Bundesrepublik in 2014.
Keine Aufweichung der Energie-Einsparverordnung notwendig
Angesichts des akuten, und durch die hohe Zahl an Flüchtlingen noch gestiegenen, Bedarfs an neuem Wohnraum werden Forderungen laut, die Ansprüche an die Energieeffizienz von neugebauten Gebäuden zu senken. Dieser Schritt ist aus Sicht der Holzwirtschaft jedoch nicht notwendig. Der Holzbau ist in der Lage, hochwertigen Wohnraum in kurzer Zeit unter Einhaltung aller Energieeffizienzvorgaben zu erstellen. Für Kommunen und andere Bauherren sowie letztendlich auch für die Bewohner zahlt sich das energieeffiziente Bauen bereits mittelfristig aus.
Politische Maßnahmen für klimafreundliches Bauen
„Sei es die Energieeinsparverordnung, die Förderung von energieeffizientem und nachhaltigem Bauen oder die geplanten steuerlichen Vergünstigungen für den freifinanzierten Wohnungsbau, der Politik stehen zahlreiche Instrumente offen, um klimafreundliches Bauen voranzubringen“, so Xaver Haas, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates. „Die Holzwirtschaft steht bereit für einen starken Beitrag zum Klimaschutz. Denn unsere Erfahrung zeigt: Wohnungsbau geht mit Klimaschutz!“
Quellen:
Energieverbrauch: BMWi, „Energiedaten – Gesamtausgabe“ Oktober 2015, Zahlen zum Energieverbrauch für Gebäude: Stand 2014, inbegriffen: Beleuchtung, Raumwärme, Warmwasser, Klimakälte
Wohnraumbedarf: Deutscher Mieterbund / Pestel-Institut
Substitutionseffekt: Thünen Institut
Pressekontakt
Dr. Denny Ohnesorge
Deutscher Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR)
Dorotheenstraße 54
10117 Berlin
Tel.: +49 30 72 0204 3886
E-Mail: presse@dhwr.de
Web: www.dhwr.de
Über den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR)
Der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) hat 15 Mitgliedsverbände mit über 70.000 Betrieben, die mit ca. 650.000 Beschäftigten einen Umsatz von etwa 120 Milliarden Euro generieren. Die Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt durch die Mitgliedschaft der führenden Verbände der Holzbranche die gesamte Wertschöpfungskette ab. Diese reicht vom Rohholz, das von der Säge-, Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie bearbeitet wird, über die Weiterverarbeitung von Holz und Holzprodukten in der Möbel- und Packmittelindustrie sowie in den Handwerksbetrieben und im Holzbau, bis hin zum Vertrieb durch den Handel und die Makler. Der Kreislauf schließt sich durch das Recycling von Altpapier und Holz.
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